Sonntag, 24. Juli 2011

365 Tage später ...

seit 2 Wochen werden wir überflutet mit mehr oder weniger realen Berichterstattungen über die Tragödie die sich letztes Jahr in Duisburg passiert ist, ich muss sagen, dass ich mir die Bilder immer noch nicht anschauen kann. Jedes kleine Bild weckt in mir alle Emotoinen der Interviews die wir im August, September und Oktober letzten Jahres mit den Betroffenen und vermeintlich Schuldigen geführt haben. Die Bilder sind so eng verbunden mit Emotionen mit den Gesichtern der Menschen, die uns ihre Gesichte erzählt haben. Ich kann mir dieses fadenscheinige Heraumballdovern nach Gründen und Schuldigen nicht antun. Fakt ist doch egal wie das da was schlimmes passiert ist, was so massgeblich Einfluss auf so viele Menschen genommen hat.

Ich weiss noch wie ich an dem Sonntag im Sender war und meinen Kollegen eingearbeitet habe, wir beide Liebhaber dieser Musik und eigentlich traurig und missmutig das wir nicht in Duisburg waren. Ich hab noch Monologe darüber gehalten, wie toll die Arbeit die vergangenen Jahre dort war und wie gern ich auch letztes Jahr wieder dort gewesen wäre. Kurz bevor es dort los ging, hab ich noch gesagt, wie krass eng alles aussieht auf den Bildern. Dann gings los. Schlag auf Schlag, Bild nach Bild, wieder dieses funktionieren müssen und professionell sein.

Ich werde nie vergessen wie ich abends nach Hause gekommen bin und stundenlang wenn nicht sogar fast die ganze Nacht alle Informationen in mich reingesogen habe, bis nichts mehr ging. Die Arbeit an der Doku dachte ich mir so als Aufarbeitung dessen, aber es wurde das Gegenteil. Ich werde niemals die Augen des Mädchens vergessen, wie es uns erzählt hat, das sie unter den Menschen lag, wie es gerochen hat, was sie gedacht und gefühlt hat.... 17 Jahre jung ist sie erst und nicht in Lage das alles zu verstehen. Auch mich hats verändert, mir ein kleines bisschen meiner naiven Liebe zu meiner Musik und der Szene genommen, mich nachdenklich gemacht und mich mit tiefem Mitgefühl erfüllt, dass bis heute nicht weg geht.

Heut stehen sie dann wieder alle vor dem Stadion und vor der Treppe wo alles passiert ist. Die Frau von der jeder denkt, sie hätte alles verloren, weil sie dort die ersten Gedenkplätze erbaut ist und kaum einer weiss, dass sie unbetroffen ist und "einfach" nur menschlich davon befrührt ist. Dann steht auch wieder die Bürgerverinigung da, die jeden egal wen verantwortlich macht und Antworten fordert, die ihnen aber keiner geben kann. Und dann weiter hinten, eher so an der anderen Seite der Mauer stehen die, die immer noch nicht wissen wie ihr Leben weitergehen soll.

Mein tiefestes Mitgefühl für diese Menschen!

Mein Gott Welt, du hast dich so verändert in den letzten Jahren. Die Übermittlung und die Schneligkeit der Verbreitung, ich bin der Meinung es nimmt uns mehr als es uns gibt, etwas das mich schon seit ner Weile beschäftigt.

Jetzt ein Jahr später kommt nan noch nicht mal dazu das vergangene entsprechend zu würdigen, nein, man wird neuen noch schlimmeren Katastrophen ausgesetzt, Ein junger Menschen exikutiert viele andere junge Menschen, in denen er sich als Freund un Helfer ausgibt, in der Sicherheit seines kranken Denkens das er ja egal wie bereits in der Stadt genug Opfer durch seine Bomben hat. Wie krank muss man sein und wie krank ist es, dass solche Menschen vorher in totaler Anonymität ihre kranken Phantasien ausleben kann. Es ist einfach alles fast nicht mit dem normalen Menschenverstand zu vergreifen....

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