Sonntag, 15. Januar 2012

erschrocken.

musstet ihr schon mal durch eine Wohnung gehen und damit rechnen, das jemand tot in der Ecke liegt?

Das ist mir gestern passiert und das ist eine Erfahrung auf die ich dankend verzichtet hätte.

Ich war gestern mit H. verabredet, meinem "Pflegefall"
Wir wollten erst lecker zum Japaner essen gehen und dann in den Baumarkt, damit er wieder genug Baumaterialien hat für all seine kleinen und großen Projekte.

Also stehe ich brav um 11.30Uhr unten an der Haustür und klingel und warte und klingel und warte und klingel und warte.... 25Minuten macht keiner auf.

Mich beschleicht ein ganz komisches Gefühl, mein Magen fängt an zu zittern. Ja, es dauert manchmal ne Weile bis er auf macht, aber so lange hat es noch nie gedauert. Ich werde nervös, überlege was zu tun ist, begleitet von einer seltsamen Angst.

Ich hab einen Schlüssel zur Wohnung, für Notfälle. Beschliesse das das nun einer ist und gehe hoch in die Wohnung. Mache die Tür auf und rufe nach ihm - nix!

Habe die Bilder aller Menschen im Kopf, die ich bereits zu Grabe getragen habe (und das sind nicht wenige) - wie ein Film, den man nicht stoppen kann. Grausam!

Wähle die 110 im Telefon und sammle alle Kraft die habe, damit ich nun von Raum zu Raum gehe. Mein Rufen wird schriller, ich fange an zu zittern. Ich gehe weiter von Raum zu Raum ... nichts. Ich sehe seine Jacke und den Schlüssel im Flur liegen, Mensch er muss doch hier sein.
Auch in den Badezimmern ist er nicht, irgendwas stimmt hier doch nicht. Ich werde panisch!

Stehe in mitten dieser leeren Wohnung und versucher zu analysieren was nun zu tun ist, kann kaum denken.

Irgendwo muss er doch sein!
Rufe dann seine Cousine an... Die sagt mir dann das man mich versucht hätte zu erreichen, sie hätte mir auf die Mailbox gesprochen. ICH habe aber keine Nachricht, auf keinem der beiden Handys. Angeblich hätte ich ihr eine 0162-xxx Nummer angeben. So ein Schwachsinn, wieso sollte ich eine falsche Nummer angeben.

Naja Fakt ist er wurde am Freitag dem 13. (wie praktisch mal wieder) in Krankenhaus eingeliefert. Die ohnehin schon dicken und geschändeteten Beine haben Anzeichen einer Blutvergiftung gezeigt, was bei einem solch erkrankten Menschen sehr schnell sehr gefährlich werden kann. Ich erfahre in welchem Krankenhaus er liegt und bekomme schwachsinnige Anweisungen was ich in der Wohnung noch zu machen habe (bring den Müll raus und checke den Kühlschrank - ach tatsächlich? Wäre ich ja selber niemals drauf gekommen).

Ich gehe aus der Wohnung raus, will in mein Auto, rauchen und mich sammeln. Ich spüre meine Beine kaum. Eine Mischung aus Adrenalin, nachlassender Panik und beginnender Wut über den Ablauf.

Sitze im Auto und begreife, das ich wohl sowas wie nem Mini-Schock habe.

Sammel mich und fahre in Krankenhaus. Mein Gott, was hat er sich gefreut mich zu sehen. Lief wohl alles ein wenig,naja sagen wir chaotisch ab, so dass er das falsche Handy mitgenommen hat, keine Möglichkeit hatte mich anzurufen und sich auf seine Cousine verlassen hat, das die mich informiert.


Als erstes haben wir dann seine Tochter informiert, weil er dachte sie wüsste noch nichts. Es stellte sich raus, das sie Bescheid wusste, aber in ihren eigenen Terminen feststeckte.

Nun gut, das Leben ist wie es ist.

... für meinen Teil habe ich den Schreck meinen Lebens gekriegt und muss irgendwie versuchen, die Bilder meiner Vergangenheit wieder in die Schublade mit dem Vermerk "erledigt" zu verpacken.









1 Kommentar:

Lauffrau hat gesagt…

Das ist eine Erfahrung, die man wirklich nicht haben muss!